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Herzlich willkommen!

Sehr beunruhigend und erschreckend - dieser Gedanke. Und wo bleibt da Gerechtigkeit, Gleichheit und Nächstenliebe? Gut, man wird mir jetzt entgegenhalten, die Finanzkrise hätte mit der Überlegung Zins und Zinseszins nichts zu tun. Banker und Feldwirtschaft würden dieser Gesellschaft ihre Produkte zur Verfügung stellen, die diese Gesellschaft zu ihrer Existenz braucht und auch die Banken bräuchten die Erlöse aus diesen Geschäften, weil sie sonst nicht im Wettkampf bestehen könnten.

Ich bin nunmehr etwas älter als 60 Jahre und habe als “Normalarbeitnehmer” die Entwicklung von Bankgeschäften miterlebt.

Ich kann mich daran erinnern, als ich mein erstes Gehaltskonto eröffnete. Da erhielten meine Eltern noch ihren Lohn in bar in der Lohtüte. Die bargeldlose Lohn- und Gehaltszahlung wurde uns als Segen erklärt und das dies kostenfrei ginge, da ja die Banken mit den Geldteilen, die nicht mit Zahlungseingang abgehoben wurden, arbeiten und damit den Aufwand ausgleichen können. Damals war es üblich, auf dem Sparbuch 3-4% Zinsen zu erhalten und für einen Kredit ca 8 -10% Zinsen zu zahlen.

Nun, die Zeit des kostenlosen Giroverkehres war bald beendet - auch ging die Scheere zwischen den Zinsen, die Banken für Guthaben geben und auf Kredite erheben auseinander. Immer damit begründet, dass die Bank ja leben muß. Auch der Einstieg in den Handel mit Finanzprodukten wurde unisono damit begründet, dass dies für das Überleben der unerlässlich ist. Die Frage “wieso” war verpönt und wurde nicht beantwortet - man konnte den Eindruck haben, die Frage nach dem “wieso” wäre Gotteslästerung

Unberechtigt ist sie nicht.

Schauen wir uns jetzt einmal das an, was als Finazprodukt vertrieben wird. Da werden Waren heute für spätere Termine geordert um dadurch Profit zu machen, Da werden Währungen, Kredite “versichert” - oder besser, man wettet darauf, dass etwas mehr oder weniger Wert ist, als man selbst zum jetzigen Zeitpunkt annimmt. Im Fernsehn wurden Finanzprodukte damit angepriesen, dass da “Fantasie” drin wäre. Als mir mein Metzger damals eine teure Salami angeboten hat, weil da “Fantasie” drin wäre, habe ich sie nicht genommen - Wurst war mir da wichtiger.

Diese 45 Jahre die ich bewusst als Beteiligter am Geldverkehr erlebt habe, war auch mit Kettenbriefaktionen und schillernden Finanzanbietern durchzogen. Manchmal stand dieser “Handelsverkehr” unter dem Motto: “Morgen finde ich einen Dummen, der noch mehr zahlt als ich es heute getan habe“.

Gewiss - damit hat der seriöse Finanzhandel nichts zu tun - es bilden sich halt “Blasen”. Das ist so wie mit dem Erdinneren - da bilden sich ja auch Magmablasen und dann kracht es halt irgendwo gewaltig auf dem Erdball. Also genauso schicksalhaft ist das mit den Finanz- und Wirtschaftsblasen. Oder? Oder ist dieses “Oder” schon systemverletzend? Man wird doch hoffentlich fragen dürfen.